Wer soll das bezahlen …
In unserem vorletzten Post zur Vier-Tage-Woche widmen wir uns der Arbeitszeitreduktion in Krisenzeiten.
Denn auch dieses (oder so ähnlich) haben wir schon gehört: »Eine Reduzierung der Arbeitszeit ist in der aktuellen Situation nicht nur nicht möglich, sondern schädlich.«
Heute Morgen dann in der ZEIT der große Aufmacher: »Adieu, altes Deutschland«. Thema ist der wirtschaftliche Abschwung. Liest man den Leitartikel, vergeht einem der Spaß.
Die Frage nach der Zukunft der Arbeit in einer immer bedrohlicher werdenden Krise erscheint daher absolut berechtigt.
Sehen wir uns das einmal an.
Die Gründe für die aktuelle Krise lesen sich wie folgt: Zu viel Bürokratie, zu teure Energie (verschleppter Ausbau der Erneuerbaren), Fachkräftemangel (u.a. durch unattraktive Einwanderung und Alterung), zu viele Vorschriften und Regeln (insbesondere auch bei Gründungen), schleppende Digitalisierung und Transformation (hallo Autoindustrie) und — last but not least — massiver Mangel an Risikokapital.
Wirtschaftliches Arbeiten wird also erschwert durch veraltete Systeme und unattraktive Bedingungen.
Kein Wort davon, dass wir zu wenig arbeiten.
Dennoch hört man, dass die Vier-Tage-Woche (oder ähnliche Modelle) die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufs Spiel setzen würde.
Statt also mit zeitgenössischer Technologie (Digitalisierung, KI und Industrie 4.0) mehr Leistung und Effizienz zur schaffen, und damit den Standort für Unternehmen und Fachkräfte attraktiver zu machen, krempeln wir die Ärmel hoch?
Wir machen einmal halt an dieser Stelle. Wir wollen nicht zu »politisch« werden.
Eins aber wollen wir festhalten: Wir denken, dass eine Reduktion der Wochenstunden viele Vorteile und nur wenig Nachteile hat.
Bei netvaerk setzen wir deswegen auf 30 Stunden bei gleichem Gehalt. Und das bisher mit Erfolg.
Denn seit Anbruch des Computerzeitalters ist praktisch alles deutlich effizienter als früher. Richtig eingesetzt, ist die Zeitersparnis enorm. Und das nicht nur in klassischen Schreibtischjobs.
Die nächste Welle KI-gestützter Prozesse und Durchbrüche in anderen Sektoren (Robotik, Biotechnologie usw.) wird das nochmal steigern.
Wollen wir also wirklich arbeiten wie vor 40 Jahren?
Was denken Sie?
Und trotz Vier-Tage-Woche schreiben wir auch morgen wieder einen Artikel und sehen uns verschiedene Modelle und Varianten an. Im Zuge dessen werden wir auch unseren neuen Blog vorstellen, den wir mit dieser kleinen Serie zur Arbeitszeitreduktion starten wollen.